Jede Altersrente basiert auf einem Umlageverfahren
Garantiert werden können Leistungen letztlich nur über ein Umlagesystem.
Die fünf Gründer der CoOpera Sammelstiftung PUK waren Kritiker des Kapitaldeckungsprinzips. Ihnen war diejenige Erkenntnis selbstverständlich, die als Mackenroth-These bekannt ist (bereits 1952 publiziert!): Geld kann man nicht auf die hohe Kante legen und irgendwann herunterholen. Altersrenten sind auf die aktuelle Wertschöpfung der Wirtschaft angewiesen. In diesem Sinn stellt der Basler Finanzmarktforscher Werner Zimmermann 2007 in einem Bericht für Avenir Suisse zur Zeit der beginnenden Finanzkrise, fest: „Garantiert werden können Leistungen letztlich nur über ein Umlagesystem.“ Oder Prof. Bernd Schips: «Genau besehen hat Mackenroth aber doch Recht.» (in: Werner C. Hug, Hrsg. „25 Jahre BVG“).
(1) Bereits 1952 publiziert! (2) Heinz Zimmermann: Herausforderungen für das Vorsorgesystem einer alternden Gesellschaft, Vortrag im Rahmen der Tagung «Die alternde Gesellschaft als sozio-ökonomische Herausforderung» an der Universität Basel am 9. Februar 2007. Zitiert in Matthias Wiesmann: «Solidarwirtschaft. Verantwortung als ökonomisches Prinzip», Basel 2014 S. 177. (3) Bernd Schips: «Hatte Mackenroth doch recht?», in: Werner C. Hug (Hrsg.) «25 Jahre BVG. Entstehung, Weiterentwicklung und Zukunft der beruflichen Vorsorge in der Schweiz.», Bern 2010
Ziele: Die Wirtschaft ist für den Menschen da
Die Wirtschaft als Ganzes trägt die Verantwortung für die Existenzgrundlagealler in ihr lebenden Menschen, und zwar gleichermassen der Arbeitsfähigen wie der noch nicht oder nicht mehr Arbeitsfähigen (Kinder, Arbeitslose, Menschen mit Behinderung, alte Menschen)
Die Initianten der CoOpera sind der Überzeugung: Die Wirtschaft als Ganzes trägt die Verantwortung für die Existenzgrundlage aller in ihr lebenden Menschen, und zwar gleichermassen der Arbeitsfähigen wie der noch nicht oder nicht mehr Arbeitsfähigen (Kinder, Arbeitslose, Behinderte, alte Menschen). Im Hinblick auf diesen Grundsatz formuliert die CoOpera folgende Ziele In ihrem Leitbild:
- Grundlagen für wirtschaftliche Initiative schaffen;
- die der Wirtschaft innewohnende Tendenz zur Zusammenarbeit fördern;
- Zusammenarbeitsformen entwickeln;
- die Wirtschaft in den Dienst des sozialen Ganzen stellen.
Wirtschaft ist Beziehungsgeschehen
Wirtschaft war immer in soziale - ursprünglich sogar religiöse - Strukturen eingebettet
Doch das Individuum emanzipierte sich immer mehr von Strukturen und Dogmen. Mit dem Modell der Marktkonkurrenz fand die moderne Ökonomie eine geniale Lösung, den Egoismus als stärkste menschliche Antriebskraft mit der sozialen Aufgabe der günstigen Güterversorgung zu verbinden. Das reine Marktmodell verlangt keine weitere persönliche oder unternehmerische Verantwortung, ausgenommen die Einhaltung der Marktregeln. Doch diese Auffassung ist angesichts der zwischenzeitlich eingetretenen ökologischen und sozialen Verwerfungen nicht mehr haltbar. Der Staat, der immer wieder eingeschaltet wurde, um Mängel des Marktmodells zu beheben, ist zu sehr dem Prinzip der Rechtsgleichheit verpflichtet, um im (Wirtschafts-) Leben eine gestaltende Rolle zu spielen. Es sind die Wirtschaftspartner selber, welche in einer Wirtschaft der Zusammenarbeit Verantwortung übernehmen müssen. In der CoOpera-Gruppen werden Ansätze zu solchem Handeln diskutiert, entwickelt und auch realisiert. Mehr dazu siehe unter Anlagepolitik.
"Geld zurück in die Realwirtschaft" lautet das Motto
Geld zurück in die Realwirtschaft
Neben der Realwirtschaft entstand allmählich eine Parawirtschaft
Die CoOpera Sammelstiftung PUK braucht Rendite, denn sie muss die vom Bundesrat festgelegte Verzinsung erreichen. Neben der Realwirtschaft entstand allmählich eine eine Parawirtschaft. Die Parawirtschaft erzielt ihre Erträge nicht aufgrund von realer Wertschöpfung, sondern durch Finanzprodukte, die von der realen Wertschöpfung zehren.
Wer Produkte veredelt, z.B. aus Getreide und Zutaten Brot backt, ist real wertschöpfend tätig. Wer hingegen mit Devisen handelt und damit eine Rendite erwirtschaftet, hat nur Geld (im besseren Fall zu seinen Gunsten) umverteilt, aber keinen Beitrag an die Wertschöpfung geleistet. Der grösste Teil des weltweit im Umlauf befindlichen Geldes findet keine im beschriebenen Sinn produktive, wertschöpfende Verwendung. Es fliesst in Anlagen, die den alleinigen Zweck haben, Rendite zu erzielen, d.h. mit Geld noch mehr Geld zu schaffen. Solche Anlagen sind Boden (Liegenschaften), Papiere, die übermässige Staatsverschuldung ermöglichen, oder an Börsen und auf anderen Plattformen gehandelte Finanzprodukte. Derartiges Geld ist nicht nur buchstäblich über-flüssig, sondern wirkt sich ausserdem schädlich aus. Das wird sichtbar an der inflationären Entwicklung von Boden- und Aktienpreisen sowie an allgemeiner Inflation oder an Negativzinsen.
Die CoOpera will ihre Erträge aber möglichst nur mit realer Wertschöpfung erreichen. Dies ist nur in der Realwirtschaft möglich. Deshalb versucht sich die CoOpera von der bei allen Pensionskassen üblichen Beschaffung wertschöpfungsarmer oder -freier Finanzprodukte fernzuhalten. «Geld zurück in die Realwirtschaft» lautet deshalb das Motto.
Publikationen von Stiftungsräten
Gerold Aregger, Udo Herrmannstorfer, Matthias Wiesmann
Drei Gründer-Stiftungsräte publizierten zu diesen Zielen und ihrer Umsetzung:
- Udo Herrmannstofer: «Schein-Marktwirtschaft. Die Unverkäuflichkeit von Arbeit, Boden und Kapital», Stuttgart 1991
- Matthias Wiesmann: «Das integrative Nachhaltigkeitskonzept der CoOpera», in: Henry Schäfer (Hrsg): Institutionelle Anleger und nachhaltige Kapitalanlagen“, Wiesbaden 2014
- Matthias Wiesmann: «Solidarwirtschaft. Verantwortung als ökonomisches Prinzip», Basel 2014
- Matthias Wiesmann: «Mit Vorsorgekapital anders umgehen - Die Coopera setzt auf Realwirtschaft", Futurum Verlag, Basel 2020
- Gerold Aregger publiziert als Herausgeber und Redaktor der Zeitschrift „Gegenwart“ regelmässig Artikel zu diesen Themen.