Mehr wissen über die Altersvorsorge
Auf dieser Seite wird das Funktionieren der Altersvorsorge mit ihren Institutionen beschrieben. Viele Einzelheiten, die vor allem auch die eigene Vorsorge betreffen, finden sich unter Wissenswertes.
Vorsorge und Altersvorsorge
Ohne Abstützung auf einen sozialen Zusammenhang ist Vorsorge nicht möglich – ob die Vorsorge nun zur Absicherung im Alter, im Krankheitsfall, bei Haftungsfällen oder Diebstahl dient.
Deutlich ist der Solidaritätseffekt in der Krankenversicherung oder bei AHV und IV. Alle zahlen (heute) in den gemeinsamen Topf um (heute) das Geld denjenigen zukommen zu lassen, welche es benötigen und Anrecht darauf haben. Man kann zwar selber für das Alter, das heisst für die Zukunft, sparen (Sparkonto, Zweite, Dritte Säule oder Wertschriften). Aber das gesparte Kapital (oder die damit gekauften Güter, Maschinen oder Immobilien) muss heute und andauernd von anderen Menschen genutzt und verzinst werden. Ohne diese Nutzung würde das Geld wertlos. Schliesslich sind es auch andere Menschen, die für Rentner Leistungen erbringen (Ernährung, Pflege usw.).(Alle fett gesetzten Begriffe in diesem Abschnitt werden auf der Seite „Wissenswertes“ erklärt.)
Vorsorge mit Kapitaldeckung
Auch die Altersvorsorge mit Kapitaldeckung stützt sich auf den sozialen Zusammenhang ab
Die auf Sparbeiträgen basierende, das heisst „kapitalgedeckte“ Altersvorsorge nährt die Illusion, man könne für die Zukunft sparen. Doch auch sie ist faktisch ein Umlageverfahren, wie auch unter „Philosophie“ aufgezeigt wird. Nur Anlagen / Investitionen, die heute genutzt werden und Ertrag generieren, ist heute als Rente auszahlbar. Dieser Sachverhalt ist als Mackenroth-These bekannt, die bereits 1952 publiziert wurde. 2007 stellte der Basler Finanzmarktforscher Heinz Zimmermann in einem Vortrag fest: „Garantiert werden können Leistungen letztlich nur über ein Umlagesystem.“
Vorsorgekapital und Volkswirtschaft
Die Illusion der kapitalgedeckten Vorsorge führt zur Anhäufung immenser Kapitalmengen. Diese Kapitalmengen müssen angelegt werden.
Die 2. Säule, so wie sie zwischen 1972 (Ablehnung der Volksinitiative „für eine wirkliche Volkspension“) und 1985 (Inkraftsetzung der kapitalgedeckten betrieblichen Altersvorsorge) konzipiert wurde, nährt die Illusion, man könne für die Zukunft sparen. Die Illusion führt zur Anhäufung immenser Kapitalmengen. Diese Kapitalmengen müssen angelegt werden. Sie treiben die Preisentwicklung im Immobilienmarkt und an der Börse an. Blasenbildung und Zusammenbrüche werden gefördert. Die 2. Säule ist nicht, wie damals prognostiziert, stabiler, sondern labiler als die 1. Säule – und ausserdem sehr viel kostspieliger (teure Verwaltung des Kapitals!). Die Schlüsse, die die CoOpera aus diesen Erkenntnissen zieht, werden unter "Philosophie" dargestellt.
CoOpera Sammelstiftung PUK als „Sparkasse“
Die betriebliche Altersvorsorge (BVG oder "2. Säule") ist ein durch Gesetz verordnetes, kollektives Sparsystem.
Jede angestellte Person mit einem festgelegten Mindesteinkommen muss über ihren Betrieb einer Vorsorgeeinrichtung angeschlossen sein und monatlich an diese einen Lohnanteil zahlen. Dieser wird ihrem individuellen Konto gutgeschrieben. Dieses Konto gleicht einem Sparheft, dessen Kontostand verzinst (Zins) wird. Das angesparte Vermögen wird zur Bemessungsgrundlage für die im Alter ausbezahlte Rente. Die Rente wird aufgrund des zum Zeitpunkt der Pensionierung vorhandenen Kapitals mit Hilfe des Umwandlungssatzes in eine Rente umgerechnet. (Alle kursiv gesetzten Begriffe in diesem Abschnitt werden auf der Seite „Wissenswertes“ erklärt.)
Die CoOpera Sammelstiftung PUK als Versicherung
Die betriebliche Altersvorsorge ist aber mehr als ein vom Staat vorgeschriebenes Sparheft. Die betriebliche Altersvorsorge ist gleichzeitig eine Versicherung.
Versicherung basiert auf dem Solidaritätsprinzip (siehe oben „Vorsorge und Altersvorsorge“). Wer einen Schaden erleidet, erhält Hilfe von den anderen Versicherten. Im monatlichen Lohnanteil der 2. Säule ist auch eine Risikoprämie eingeschlossen, welche eine Rente bei Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit oder Unfall möglich macht. Im Versicherungswesen wird das umfassende Solidaritätsprinzip durch Risikogruppierung fast überall in Frage gestellt: Risikoarme Berufsgruppen (bzw. Organisationen) erhalten tiefe Risikoprämien, risikobehaftete bezahlen hohe Prämien. Nicht so bei der CoOpera Sammelstiftung PUK. Sie kennt einen Einheitssatz für alle (innerhalb eines Vorsorgeplans), vom Forstbetrieb bis zum Architekturbüro. Der Risikobeitrag bleibt auch auf der festgesetzten Höhe nach einem Versicherungsfall. Dies ist keineswegs selbstverständlich. Versicherungen locken gerne mit tiefen Prämien, um diese dann nach einem Versicherungsfall massiv anzuheben. Diese Lockvogelpolitik gehört nicht zum Stil der CoOpera. (Alle kursiv gesetzten Begriffe in diesem Abschnitt werden auf der Seite „Wissenswertes“ erklärt.)
Teuerung als Risiko
Teuerung
Das war schon anders und wird wieder anders sein. Neben der Rente gibt es die Möglichkeit, das Guthaben im Pensionierungsalter als Kapital zu beziehen (Kapitalbezug). Dann erlischt u.a. automatisch die Versicherung für ein weiteres Risiko, das sogenannte Langleberisiko. Kapital wird verzehrt. Die Rente hingegen wird bis zum Tod ausbezahlt. (Alle kursiv gesetzten Begriffe in diesem Abschnitt werden auf der Seite „Wissenswertes“ erklärt.)
Der Sicherheitsfonds BVG
Wenn alle Stricke reissen: das eidgenössische Auffangnetz.
Für sämtliche Pensionskassen der Schweiz wurde der Sicherheitsfonds BVG geschaffen. Die Hauptaufgabe des Sicherheitsfonds BVG ist, die Leistungen für alle Versicherten der 2. Säule bei Insolvenz der Vorsorgeeinrichtungen zu garantieren. Der Sicherheitsfonds ist gewissermassen der letzte Rettungsanker. (Für diese Garantie zahlen die Versicherten einen monatlichen Beitrag.) Selbstverständlich will die CoOpera Sammelstiftung PUK ohne diesen Rettungsanker auskommen.
Leistungsfähigkeit und Sicherheit der CoOpera Sammelstiftung PUK
Was unternimmt die CSPUK in Bezug auf die drei Hauptquellen der Unsicherheit?
Drei Hauptquellen, das sind das Anlagerisiko, das Risiko durch Versicherungsfälle (Invalidität) und das strukturelle bzw. demografische Risiko? (Alle kursiv gesetzten Begriffe in diesem Abschnitt werden auf der Seite „Wissenswertes“ erklärt.)
- Über den Umgang mit Risiko im Bereich der Anlagen ist auf der Seite Anlagepolitik mehr zu erfahren.
- In den ersten Jahren, als die CoOpera Sammelstiftung PUK noch ein kleines Beitragsvolumen hatte, schloss sie einen Rückversicherungsvertrag ab. Heute kann sie das Risiko von Versicherungsfällen problemlos selber tragen.
- Als strukturelles Risiko bezeichnen wir hier die vom Bundesrat festgelegte Mindestverzinsung (Zins)der Sparguthaben, den Umwandlungssatz und den technischen Zinssatz ( Zins). Sowohl Mindestverzinsung wie Umwandlungssatz werden vom Bundesrat unter grossem politischem Druck und nicht nach wirtschaftlichen Aspekten festgelegt. Es versteht sich von selbst, dass die beiden Zinssätze längerfristig nicht über den Renditen liegen können, welche mit den Anlagen zu erzielen sind. Dies ist heute aber der Fall und bildet ein Risiko.
- Ein weiteres strukturelles Risiko ist ein zu hoher technischen Zinssatz, der von jeder Pensionskasse selber festgelegt wird. In der Hochzinsphase zur Zeit der Gründung wurde der technische Zinssatz entsprechend „optimistisch“ angesetzt. Inzwischen wurde er gesenkt. Der technische Zinssatz dient der Berechnung der Vorsorgeleistungen bzw. der Bewertung des dafür notwendigen Kapitals. Er sollte nie über der effektiven Rendite der Pensionskasse liegen.
- Bis vor kurzem wurde von den Verfechtern des Kapitaldeckungsverfahrens, welches die Grundlage der 2. Säule darstellt, behauptet, mit der Kapitaldeckung gebe es kein demografisches Risiko. Die aktuelle Konstruktion der festen Rentenversprechen auf (zu) hohem Niveau (Umwandlungssatz) führt zum demografische Risiko, indem zu viele hohe Rentenversprechen durch das Kapital und dessen Verzinsung nicht mehr gedeckt sind und eine tendenziell sinkende Zahl aktiver Beitragszahler und -zahlerinnen für die Renten aufkommen müssen. Mit anderen Worten: das aktuelle System tendiert zu einer Umverteilung von Jung zu Alt.